Carl-von-Linde-Strasse 38 85716 Unterschleißheim
49 (0)89 2488 369-0

On Premises vs. Cloud – das Wichtigste zur Microsoft Lizenzänderung vom 01. Juni 2021

 

Stellen Sie sich vor, Sie kaufen ein neues Auto und der Händler gewährt Ihnen einen Rabatt. Voraussetzung: Sie behalten Ihr altes Auto, das Sie gerne als Gebrauchtwagen verkaufen möchten. Schräg, oder? Doch genau so erging es im Mai 2020 vielen Microsoft-Kunden, die Änderungen in den Lizenzbestimmungen des US-Konzerns feststellen mussten: Benutzer von On-Premises-Verträgen mit Software Assurance, die in die Cloud wechseln wollten („From SA“), erhielten als Starthilfe gewöhnlich einen Rabatt vom Hersteller. Dieser Rabatt entfiel jedoch, wenn Kunden die bisherigen Lizenzen als Gebrauchtsoftware weiterverkauften. Die Investition in die Zukunft wurde also mit einem Mal wesentlich kostenintensiver. Damit ist jetzt Schluss! Nach knapp einem Jahr nimmt Microsoft die umstrittene Haltepflicht von Altlizenzen zurück, sorgt damit für große Erleichterung und ebnet den Weg für den Markt für Gebrauchtsoftware. Alles Wichtige zur Lizenzänderung und On Premises vs. Cloud hier zusammengefasst:

Microsoft und die Haltepflicht von Altlizenzen mit Software Assurance

Der Handel mit Secondhand-Softwarelizenzen ist für viele Unternehmen eine durchaus lukrative Finanzspritze für die Zukunft: Durch den Handel wird Kapital freigesetzt, welches in die Digitalisierung und für den Aufbau einer modernen IT-Infrastruktur genutzt werden kann.

Was genau daher den Softwaregiganten im Jahr 2020 zu dem Schritt bewegte, Benutzer mit On-Premises-Verträgen mit Microsoft Software Assurance den Weiterverkauf ungenutzter Softwarelizenzen zu untersagen, ist nach wie vor nicht bekannt. „Ich denke, es war ein Versuch, neue Wege im Bereich der ‚Kundenbindung‘ zu gehen“, vermutet Ernesto Schmutter, CEO der MRM Distribution. Für Händler und Kunden hatte die Lizenzänderung nachweislich kaum Vorteile. Ganz im Gegenteil: Zusätzliche Anforderungen, Risiken und eine Menge Unmut und Unsicherheit wüteten unter den Microsoft-Beziehenden.

„From SA“ und das Ende der umstrittenen Vertragsklausel

Statt Kunden potenziell zu binden, wedelte Microsoft mit der imaginären weißen Fahne: Zum 01. Juni 2021 rudert der Softwarekonzern zurück, ändert erneut die Vertragsbedingungen – und räumt schließlich wieder Kunden das Recht zum Weiterverkauf ungenutzter Softwarelizenzen ein. Die Vermutung der Branchenbeobachter: Der Druck drohender Rechtsstreitigkeiten wurde zu hoch – nicht zuletzt durch das Tech-Unternehmen Valuelicensing in Großbritannien. Die umstrittene Haltepflicht von Altlizenzen ist mit der Lizenzänderung für „From SA“-Lizenzen offiziell begraben – und der Markt endgültig geöffnet für den Handel mit gebrauchten Softwarelizenzen.

Die Microsoft Lizenzänderung und ihre Auswirkungen auf den Markt: On Premises vs. Cloud

Was bedeutet die Lizenzänderung nun genau für den Softwaremarkt? Grundsätzlich besagt die Änderung, dass Microsoft Gebrauchtsoftware umfassend wieder für den Handel freigibt und den „Haltezwang“ von Altlizenzen („From SA“) beim Wunsch in eine Cloud-Lösung zu wechseln, zurücknimmt. Ein mehr als wichtiges Signal für alle Marktteilnehmer; nicht zuletzt aufgrund des enormen Potenzials. Denn was viele nicht wissen: Der Markt für Gebrauchtsoftware ist ein Milliardenmarkt, der die Investition in eine nachhaltige IT-Infrastruktur nach dem Grundsatz der Circular Economy nachweislich subventionieren und gegenfinanzieren kann. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg in die Digitalisierung – für Händler und Käufer.

Sie haben noch weitere Fragen rund um das Thema Gebrauchtsoftware? Antworten und umfassende Informationen finden Sie in unseren FAQs.